Special: Schlafstörungen

 

Da Schlafstörungen zu den häufigsten psychischen oder psychosomatischen Symptomen bei psychischen Herausforderungen gehören, möchte ich Ihnen gerne ein paar Tipps geben. Dies unabhängig davon, ob Sie meine Klientin, mein Klient sind oder nicht. Vielleicht tut es Ihnen ja einfach gut 😊. 

 

Im Schlaf regeneriert sich unser Körper leichter. Unterstützen wir ihn dabei!

 

Ich habe ein paar, nach meiner Erfahrung und der meiner KlientInnen, besonders hilfreiche Tipps ausgewählt. Suchen Sie sich gerne für den Anfang z.B. 3 Punkte aus, die Sie einmal versuchen möchten. 

 

Eine kurze Zusammenfassung finden Sie unter Downloads. Dabei betone ich, dass diese Tipps keine ggf. notwendige therapeutische Behandlung ersetzen können oder wollen.

 

10 Tipps für besseren Schlaf

 

1. Finden Sie Ihre optimale Einschlafzeit.
Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus. Vielleicht ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Sie zu einer bestimmten Zeit am Abend müde werden und den Eindruck haben, gleich einschlafen zu können. Wenn Sie dann nicht ins Bett gehen, werden Sie wieder munterer und fitter. Wenn der „tote Punkt“ einmal überwunden ist, dauert es länger, bis sie überhaupt wieder einschlafen können. Achten Sie einmal über mehrere Tage darauf, ob Ihr Körper Sie vielleicht immer um dieselbe Zeit zum Einschlafen einlädt. Nehmen Sie die Einladung an.

 

2. Setzen Sie sich nicht unter Druck, einschlafen zu müssen.
Unser Körper kann Schlafenszeiten nachholen. Unter stressigen Lebensumständen kann es für Ihren persönlichen Biorhythmus normal sein, einmal einige Tage länger wach zu liegen, öfter aufzuwachen als sonst und insgesamt unruhiger zu schlafen. Wenn Sie das akzeptieren, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie dennoch etwas besser schlafen, größer. Wenn Sie dagegen unbedingt einschlafen wollen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie ihren Anspannungszustand erhöhen und schlechter (ein-)schlafen.

3.  Lernen Sie einfache Entspannungsübungen, die sie auch wiederholen können.
Und genießen Sie zumindest die Entspannung, auch falls Sie wach liegen.      Genießen Sie z.B., dass Ihre Unterlage sie trägt, dass der Atem fließt, dass Sie liegen können. Stellen Sie sich vielleicht vor, weich, entspannt und geborgen wie ein Baby zu sein. Stellen Sie sich vielleicht sogar diese Frage: Wie schön wäre es, wie ein Baby zu schlafen?  Und beantworten Sie die Frage nicht mit dem Verstand, sondern versuchen Sie behutsam, sich in das Gefühl dazu gleichsam hineinzuspüren.
Es gibt vielfältige Audio-Angebote zu kaufen oder sogar umsonst, z.B. in den sozialen Medien. Eine einfache Übung habe ich hier für Sie zum Anhören und/oder downloaden.
Möglicherweise haben Sie solche Übungen aber auch schon in Kursen oder auch während eines Klinikaufenthaltes erlernt und brauchen sich nur daran zu erinnern.

4. Hören Sie vor und während des Schlafens etwas Wohltuendes, z.B. Einschlafmeditationen, sanfte Musik oder eben Entspannungsübungen (s.o.).     Nicht nur Kinder können oft leichter einschlafen, wenn ihnen eine freundliche Stimme etwas Schönes vorliest. Gönnen Sie sich selbst so etwas auch.

5.   Vermeiden Sie den "Fernsehschlaf", bei dem Ihr Unterbewusstsein vielleicht mit negativen Botschaften aus dem laufenden Fernseher gefüttert wird.
Gehen Sie lieber früher ins Bett. Dort schläft der Körper besser als auf der Couch im Wohnzimmer oder in einem Sessel. Davon, im Schlafzimmer den Fernseher laufen zu lassen, ist nicht nur wegen des Lichtes abzuraten.

6.  Schaffen Sie Dunkelheit im Schlafzimmer, z.B. durch Rollos oder Verdunklungsvorhänge.
In der Regel schlafen wir besser bei Dunkelheit. Das entspricht dem natürlichen Biorhythmus. Eine Ausnahme ist natürlich, nicht nur bei Kindern, wenn Sie unter Ängsten leiden, die dagegensprechen.

7.  "Tagträumen" Sie zum Einschlafen mit schönen Geschichten, die Sie sich selbst "erzählen", vor Augen führen, ausmalen.
Manche Menschen lieben es, sich Geschichten auszumalen, „tagzuträumen“. Das können Sie auch zum Einschlafen nutzen. Das Gehirn kann dabei dem tatsächlichen Traumzustand näherkommen. Dabei sollten Sie natürlich auf beruhigende und erfreuliche Inhalte Wert legen
😊

8.  Meditieren Sie in Phasen, in denen Sie wach liegen, z.B. mit einem schönen Mantra.
Die alten Mönche beteten alle 3 Stunden, also auch nachts und fanden dazu einen schönen Rhythmus. Sich dafür den Wecker zu stellen ist, falls Sie ohnehin Schlafstörungen haben, nicht anzuraten. Falls Sie aber sowieso aufwachen: Nützen Sie eine Meditationsmethode, die Sie gelernt haben und erlauben Sie sich in diesem Fall, dabei einzuschlafen. Auch ein vertrauensvoller Gebetssatz, den Sie gerne wiederholen, darf hier ggf. Verwendung finden.

9.  Verwenden Sie das Schlafzimmer nur zum Schlafen.
Auch das ist eine gute Gewohnheit, dem Körper zu signalisieren, dass Sie ihm jetzt wirklich Ruhe und Erholung gönnen.

10.   Schenken Sie sich Ausschlaftage.
Gönnen und nehmen Sie sich in Ihrer Freizeit regelmäßig genügend Schlafenszeit. So können Sie tatsächlich „nachschlafen“, wenn Sie während der Arbeitswoche einmal schlechter geschlafen haben. Andersherum können Sie beruhigter wach liegen, wenn Sie wissen, dass es in nicht allzu langer Zukunft genügend Zeit zum wohligen Ausschlafen geben wird.

 

©Dr. Antonia Eben