Mobbing und psychische Gewalt

An der Herausforderung wachsen?

Sie sind nicht alleine, wenn Sie von Mobbing oder einer anderen Art von psychischer Gewalt betroffen sind.

 

Mobbing habe ich systematischer untersucht gefunden, so fahre ich fort mit diesem Thema. Für jede andere psychische Gewalt gilt Ähnliches.

 

Gemäß statistischen Daten sind im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, deutschsprachige Schweiz) ca. 30 % der Menschen von Mobbing, z.B. im Beruf, als Geschädigte betroffen (ich verwende nicht gerne das Wort "Opfer" an dieser Stelle. Das Strafrecht verwendet "Geschädigte" für von Straftaten geschädigte Personen; auch wenn Mobbing noch kein strafrechtlicher Begriff ist, so finde ich die Formulierung  "Geschädigt " sinnvoller, als von "Opfer" zu sprechen).

 

Ca. 30 weitere Prozent der in den Studien genannten, sind mit betroffen, z. B. als Helfende oder auch TäterInnen. Nach einer Studie haben sich 80% der TäterInnen, die sich geoutet haben, zugleich als frühere Geschädigte bezeichnet.

 

Auf einer Ärzteplattform haben sich über 50 % der an einer anonymen Umfrage Teilnehmenden als von Mobbing betroffen geoutet. Gemäß Kontext erlebten sie sich als Geschädigte. In "sozialen" Berufen scheint diese Herausforderung besonders häufig wahrgenommen zu werden.

 

Gerade bei Gruppendruck, oder beim Versuch, im Beruf loyal zur Führung zu sein, entstehen leicht einmal zusätzliche TäterInnen. Von ihnen geht das Mobbing nicht ursprünglich aus. Sie sind im Dilemma und folgen ihrer Angst.

 

Nicht nur soziologische Studien, auch die Erfahrung lehrt, dass es neben der Alpha-Position in Gruppen immer eine Omega-Position (der/die „letzte“, in der Hierarchie und Wertschätzung der Gruppe) gibt. Wenn der/die „Omega“ weggemobbt ist, folgt ein anderes Gruppenmitglied in diese Position.

 

Wenn Sie die christliche Tradition kennen: Am Karfreitag war Jesus in der Omega-Position. Und er wurde brutal und grausam "eliminiert"– als „Gotteslästerer“ seitens der Führenden in seiner Religionsgemeinschaft und als „Terrorist und Staatsfeind“ von Seiten der Besatzungsmacht. Die meisten seiner FreundInnen haben sich erst einmal selbst in Sicherheit zu bringen versucht, statt zu ihm zu stehen.

 

Danach kam in der „Auferstehung“ ein qualitativ ganz anderes neues Leben.

Sie sind also nicht alleine, falls Sie von Mobbing oder einer anderen Art von psychischer Gewalt betroffen sind. Nicht jede/r wird umgebracht oder inhaftiert, wie z.B. politische Gegner in totalitären Systemen.

 

Die Herausforderung ist jedoch immer, daran zu wachsen – und nicht daran zu Grunde zu gehen. Und - das ist meine Erfahrung: Es gibt Auferstehungserfahrungen in diesem Leben. Wir brauchen nicht erst zu sterben, um an schweren Herausforderungen zu wachsen. Und: Es ist schwer.

 

Abgesehen von juristischen und anderen Wegen, sich zu wehren und helfen zu lassen, ist hier eine Psychotherapie gemäß meinen Erkenntnissen dringend notwendig.

 

Da die TäterInnen Ihr Selbstwertgefühl angreifen, ist es besonders wichtig, Ihr Selbstwertgefühl, Ihre Selbstliebe und Selbstfürsorge zu stärken.

 

Tatsächlich können Sie in den meisten Fällen davon ausgehen, dass die TäterInnen zuerst ein massives Selbstwertproblem haben. Die eigenen Schattenseiten werden nach außen, auf andere, projiziert und dort bekämpft.

 

Wie jemand mit Ihnen umgeht, sagt viel mehr über diejenigen selbst aus, als über Sie.

 

Für Sie ist wichtig: Sich helfen zu lassen, ist eine Stärke.

 

Als in der Vergangenheit selbst von psychischer Gewalt Betroffene, habe ich ein Video aufgenommen. Das wurde im Rahmen eines Online-Events ausgestrahlt. Es will und kann keine medizinische, ärztliche oder sonstige Therapie ersetzen, die Sie vielleicht benötigen. Es ist seelsorglich. Vielleicht kann es Sie so ermutigen und moralisch unterstützen. https://www.youtube.com/watch?v=rK0rRm-wqMk

 

Inzwischen habe ich auch einen Online-Kurs zum Thema Mobbing und Spiritualität verfasst und herausgebracht:

  • Eben, A: An der Herausforderung Mobbing wachsen. Ein Onlinekurs zum Thema Mobbing und Spiritualität. Der Fokus liegt darauf, wie man/frau an der Herausforderung durch Mobbing wachsen kann. Und dies mit Hilfe des eigenen Glaubens, der eigenen Spiritualität sowie der eigenen Werte, anstelle daran zu Grunde zu gehen oder selbst gar Täter/in zu werden. Der Kurs ersetzt keine ggf. nötige medizinische oder psychotherapeutische Therapie, kann aber zusätzlich hilfreich sein.